Eine sogenannte Vollfinanzierung, bei der der Kaufpreis vollständig über einen Kredit abgedeckt wird, kann für so manchen eine attraktive Lösung sein, um eine Immobilie zu finanzieren. Doch sie birgt auch beträchtliche Risiken. In diesem Beitrag beleuchten wir die Voraussetzungen für eine solche 100-Prozent-Finanzierung ohne Eigenkapital – und welche Alternativen Sie kennen sollten.
Finanzierung zu 100 Prozent: Für wen Banken bereitstehen
Vollfinanzierungen sind kein Mythos. In bestimmten Konstellationen sind Banken durchaus bereit, eine Immobilie vollständig zu finanzieren – manchmal sogar inklusive Kaufnebenkosten. Entscheidend ist jedoch das Gesamtbild des Antragstellers: Ein sicheres und überdurchschnittliches Einkommen, ein unbefristeter Arbeitsvertrag, eine gute Bonität und ein schuldenfreier finanzieller Hintergrund sind essenzielle Voraussetzungen.
Zudem prüfen Kreditinstitute den Objektwert kritisch: Die Immobilie muss in Lage und Zustand überzeugen, um als belastbare Sicherheit zu gelten. Wer hier punktet, kann auch ohne Eigenkapital grünes Licht von seiner Bank erhalten – allerdings nicht ohne Kompromisse beim Zinssatz.
Finanzielle Gratwanderung: Wenn hohe Raten zur Belastung werden
Vollfinanzierung bedeutet hohe monatliche Raten. Denn ohne Eigenkapital steigt nicht nur der Kreditbetrag, sondern auch der Zinsaufschlag, den Banken für das höhere Ausfallrisiko verlangen. Die Folge: Ein deutlich größerer Teil des Nettoeinkommens fließt in die Tilgung.
Besonders kritisch wird es, wenn unvorhergesehene Ausgaben auftreten – etwa durch Reparaturen, Jobverlust oder familiäre Veränderungen. Ohne Rücklagen kann aus einem ehrgeizigen Vorhaben schnell eine finanzielle Schieflage entstehen. Fachleute raten daher zu einem ausreichenden Sicherheitspuffer, selbst wenn kein Eigenkapital für den Kauf eingesetzt wird.
Wege zur Entlastung: Vom Sparplan zur schlauen Objektwahl
Wer noch nicht über das nötige Eigenkapital verfügt, muss nicht auf Eigentum verzichten – aber vielleicht den Zeitplan überdenken. Der gezielte Aufbau von Rücklagen, etwa durch ETF-Sparpläne, staatlich geförderte Modelle wie Wohn-Riester oder eine Erbschaft in Aussicht, kann den Eigenkapitalanteil in überschaubarer Zeit verbessern.
Auch die Objektwahl kann entscheidend sein. Statt einem Neubau in Toplage kann ein renovierungsbedürftiges Objekt mit Potenzial den Einstieg ins Eigentum erleichtern. In ländlicheren Regionen oder bei Erbpachtmodellen lassen sich mitunter deutlich günstigere Konditionen erzielen.
Beratung lohnt sich: So finden Sie Ihren Weg zur passenden Finanzierung
Der Immobilienmarkt ist komplex – und Finanzierungen ohne Eigenkapital erfordern umso mehr Fachwissen. Eine fundierte Beratung hilft, individuelle Möglichkeiten realistisch einzuschätzen, Förderungen auszuschöpfen und tragfähige Finanzierungsmodelle zu entwickeln.
Sie möchten raus aus der Miete, verfügen aber kaum über Erspartes? Wir helfen Ihnen weiter: In einem unverbindlichen Beratungsgespräch analysieren wir Ihre persönliche Situation, zeigen Ihnen passende Immobilien und prüfen Finanzierungsoptionen – auch mit geringem oder ganz ohne Eigenkapital. Machen Sie den ersten Schritt in die eigenen vier Wände.
Hinweise
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
Foto: © vadimphoto1@gmail.com/Depositphotos.com
FIN_KAU_4